Historie

Jahr 1921

1921

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts hatten segelbegeisterte Privatleute aus Münster, Osnabrück und Bielefeld ihre Liebe zum Dümmer entdeckt und dort die Fischer- und Torfkähne der Einheimischen für ihre seglerischen Ambitionen genutzt. Zu diesen Leuten gehörte auch Georg Fricke aus Lembruch, der sich in der Tischlerei seines Vaters fortan dem Bootsbau verschrieb. Im Laufe des Jahres 1921 fanden sich diese Segler zusammen und gründeten am 14. August den Segler-Club Dümmer e.V. Insgesamt waren es 14 Mitglieder, die die erste Satzung unterzeichneten; über die Zahl der Boote ist uns nichts bekannt. Ein Clubhaus und einen Hafen gab es noch nicht. Man traf sich in der Gaststätte “Zur Puke” und die Boote lagen an Weiden vertäut in der Grawiede.

Jahr 1928

Bereits 1928 wurde im Rahmen des freiwilligen Arbeitsdienstes auf dem heutigen Clubgelände das erste Clubhaus errichtet.
Eine große Bretterbude, die wegen des winterlichen Hochwassers – der Dümmer war ja noch nicht eingedeicht – auf Pfähle gebaut war.

Und um die gleiche Zeit wurde auch der erste Hafen gebaut.

Jahr 1929

Es wird von regelmäßigen Wettfahrten berichtet, und im Jahr 1929 besuchte eine Gruppe von Regattaseglern mit sieben Booten die Bundes-Nordsee-Woche auf Norderney. Dort segelten Sie mit ihren schnellen, leichten Jollen die schweren Küstenkutter in Grund und Boden.

Die Anfahrt nach Norderney war ein für heutige Verhältnisse unvorstellbar beschwerlicher Weg. Die Boote wurden mit Pferd und Wagen zum Lembrucher Bahnhof gekarrt, dort in Güterwagen verladen und bis in Küstennähe transportiert. Von da aus ging es weiter im Schleppzug über die Kanäle und übers Watt bis nach Norderney.

Jahr 1930

Bereits 1930 veranstaltete der SCD die erste DÜMMER-SEGEL-WOCHE. Ein großes Ereignis für unseren Club. Sie wurde zu einer regelmäßigen Einrichtung.
Auch auf anderen Revieren wurde der Regattasport eifrig betrieben. So machten sich auch einige unserer aktiven Clubmitglieder auf den beschwerlichen Weg und besuchten unter anderem die Deutsche Meisterschaft der 15-er Rennjollen auf dem Müggelsee.
Auf diese Weise gewann die Regattasegelei und das Segeln an sich immer mehr Interessenten. Die Mitgliederzahl im SCD wuchs langsam aber stetig.

Jahr 1938

1938 wurden ca. 60 Mitglieder und 35 im Privatbesitz befindliche Boote gezählt.

Jahr 1939

Mit Beginn des zweiten Weltkrieges 1939 kam das Clubleben vorübergehend zum Erliegen.
Wer in den vierziger Jahren ein Wochenendhaus am Dümmer hatte, brachte während der Kriegsjahre zum Schutz vor den Bombenangriffen auf die Städte Frauen und Kinder dort unter.
Wenn auch vom Clubleben wenig zu spüren war, so fanden doch die Familien in dieser Zeit eng zusammen.

Jahr 1945

Nach Ende des Krieges wurden Clubhaus und Boote von der englischen Besatzungsmacht beschlagnahmt. Einer Verordnung der Besatzungsmächte gemäß mußten alle Sportvereine aufgelöst werden. Das wurde zwar nicht überall streng genommen, im niedersächsischen Raum allerdings schon.

Jahr 1946

1946 durfte der SCD sich neu gründen. Die wenigen Segler, die es geschafft hatten, ihre Boote unter Heu und Stroh versteckt in der Scheune eines Bauern zu lagern, legten diese jetzt in den Hafen der von Julius Beckmann und Georg Fricke gegründeten Bootsvermietung.

Jahr 1948

Das beschlagnahmte Clubhaus brannte 1948 ab. Alle eingelagerten Boote wurden ein Raub der Flammen. Anstelle des abgebrannten Clubhauses errichteten die Engländer eine Arbeitsdienstbaracke.

Jahr 1949

Der Wunsch nach einem eigenen Clubhaus und einem Hafen rückte 1949 in greifbare Nähe, nachdem es gelungen war, die Genehmigung für die Errichtung eines Clubhauses auf dem Gelände des heutigen British-Dummersee-Yacht-Club zu bekommen.
Die Segler hatten wieder einen eigenen gemeinsamen Treffpunkt.

Jahr 1950

In den 50er Jahren gab es einen erheblichen sportlichen Aufschwung.
Waren es vor dem Krieg die 10er-Wanderjollen und die 15er Rennjollen, die über den See glitten, so wurde der Dümmer nun zu einer Hochburg der H-Jollen, der Piraten und der O-Jollen. Die Regattasegelei bekam wieder einen hohen Stellenwert und die “Dümmer-Segel-Woche hieß jetzt “Dümmer-Woche”.
Gestartet wurde von einem zur Startplattform umfunktionierten im Hafen schwimmenden Wochenendhaus. Später stellte man am Kopf des Steges einen Startmast auf, um das Regattageschehen von dort aus zu leiten.
Auch die benachbarten Reviere wurden wieder zu Wettfahrten besucht. Kutschpferd und Eisenbahn hatten für den Transport ausgedient, die Boote wurden jetzt auf LKWs verladen.

Jahr 1956

In langwierigen und zähen Verhandlungen erreichte unser damaliger Vorstand, daß wir unser altes Clubgelände wieder in Besitz nehmen durften. 1956 wurden Gebäude und Häfen getauscht, die Engländer zogen als unsere Mieter in unser Nachkriegsclubhaus ein, welches sie noch heute nutzen.
Ungefähr aus dieser Zeit stammt auch die Deutsch-Englische Vergleichswettfahrt, die einmal im Jahr ausgetragen wird.
Die Erfahrung der vergangenen Jahre hatte gezeigt, daß man einen überdachten Platz braucht, um das Regattageschehen zu verfolgen. Es wurde ein geschlossener Hochsitz über dem Eingang des Clubhauses errichtet, der einen einmaligen Blick über den See bot, liebevoll und beziehungsreich “Kuchenbude” genannt.
Durch die ständig steigende Mitgliederzahl wurde das Clubhaus in den 60ern nicht nur zu eng, auch Schwamm und Fäulnis machten sich in der Baracke breit. Bei einem unserer stets rauschenden Feste tanzten wir den morschen Boden durch.
Dank der unermüdlichen Arbeit des Ausschusses für den geplanten Neubau gelang es mit Hilfe von großzügigen Spenden der damaligen Mitglieder den Finanzierungsplan zu sichern. Und auch diesmal bewaffneten sich die Mitglieder mit Spaten und Schippe, um an dem Fundament für das neue Clubhaus selbst Hand anzulegen.

Anfang der 60er Jahre

Anfang der 60er fand ein Austausch mit dem holländischen Segelclub Zuidlaarder Meer statt. Leider gab es bei uns jedesmal so viel Kleinholz, daß mit der Zeit niemand sein Boot mehr zur Verfügung stellen mochte, und so wurde dieser Austausch nach drei Jahren wieder abgebrochen.

Jahr 1961

Im vierzigsten Jahr des SCD, am 29. April 1961, fand die Eröffnungsfeier des neuen Clubhauses SCD statt.

Jahr 1966

Unser Clubhaus war nun groß genug für uns, für unsere Gäste und für schöne Feiern, jetzt fehlte es an Hafenplätzen. Eine erneute Spendenaktion wurde ins Leben gerufen. Unter erheblichen technischen Schwierigkeiten und nach mehrmonatiger Bauzeit wurde im November 1966 unser neuer Hafen mit weiteren 50 Bootsplätzen eingeweiht.


Seit 1966 stand den Mitgliedern des SCD für neun Jahre die Segelyacht TATJANA zur Verfügung, die Eigentum unserer verstorbenen Clubmitglieder Julius und Werner Beckmann und Heinz Hellmann war. Sie war ein Yawl mit 210 m² Segelfläche am Wind, 24 m lang und fünf Meter breit bei drei Metern Tiefgang.

Ende der 60er Jahre;


Gegen Ende der 60er Jahre rückte die Optimisten-Klasse in den Blickpunkt der Segler; das ideale Boot für die Jüngsten war gefunden: Sie lernten und lernen noch heute Segeln im Optimist.


Unsere Aktiven verzeichneten in den 60er Jahren große Regattaerfolge. Deutsche Meister und Vizemeister in der H-Jollen-Klasse, bei den 15er Jollenkreuzern und bei den Schwertzugvögeln gingen aus unseren Reihen hervor. Werner Beckmann, Alois Gradl, Hermann Dannhus, Heinz Ghislain, und Michael Opitz vertraten unseren SCD.
Dieser erfolgreiche Trend setzte sich in den 70ern fort, unser derzeitiger Präsident Dietrich Machtemes wurde an der Vorschot von Kuno Brinkmann im Jubiläumsjahr 1971 Deutscher Meister bei den P-Booten.


Niedersachsenmeister und Jugendmeister in der Piratenklasse hatten wir zu feiern, und mit der zaghaften Wende zu den schnellen und leichten Gleitbooten stellte der SCD auch den Vize Europameister der 470er. Die Namen waren Uwe Beckmann, Andreas Leisieffer, Norbert Sandkühler, und bei den traditionellen 15ern immer wieder Hermann Dannhus mit Dietrich Machtemes als Deutscher und Vize-Meister.

Jahr 1971;

Im 50. Jubiläumsjahr 1971 zählte der SCD ca. 200 Mitglieder und 100 Boote.
Eine stets große und muntere Kinderschar jeden Alters sorgte mit ihren Eltern im Sommer während der Ferienzeit für regen Betrieb auf dem Clubgelände und im Clubhaus.
Mit dem Trend zu den leichten Gleitjollen gab es einen weiteren, den zu den Kunststoffbooten allgemein. Einerseits wurden sie schneller und leichter, andererseits größer und bequemer.
Da die Aera TATJANA viele Clubmitglieder zum Wandersegeln verführt hatte, es fanden sich immer mehr Segler zusammen, um gemeinsam auf anderen Revieren zu chartern.
Viele neue Bootsklassen waren auf den Markt gekommen und unzählige Segler hatten sich in neuen Segelclubs zusammen geschlossen; als Folge davon verteilten sich ungezählte Regatten über ganz Deutschland. Hermann Dannhus und Dietrich Machtemes tauchen bei den P-Booten immer wieder als Meister und Vize-Meister auf. Dazu gesellen sich Willy Schomaker und Franz Kramer.
Alle hier genannten Namen stehen stellvertretend für viele andere, die den SCD ebenso erfolgreich vertraten und noch vertreten.

Die 80er Jahre;

Die Baumaßnahmen in den 80ern beschränkten sich auf kleinere Umbauten im Clubhaus. Immer wieder steht die Sanierung der Häfen an. Mit dem Arbeitsdienst im Frühjahr und im Herbst wird für Ordnung auf dem Grundstück gesorgt und Schäden, die durch Hochwasser und Sturm entstanden sind, werden beseitigt.

Die 90er Jahre;

Die großen Anstrengungen der 90er galten der Anschaffung eines neuen Motorbootes, dem Erwerb des Parkplatzes, dem jahrelange beharrliche Verhandlungen vorausgingen, und dem 75. Geburtstag des SCD im Jahr 1996.
Zu diesem Anlaß erfolgte eine innere Verjüngungskur des Clubhauses – nach 35 Jahren dringend notwendig. Eine gelungene Verbindung aus alt und neu brachte eine junge frische Atmosphäre.
Der unermüdliche Einsatz der Optimisten-Eltern um das intensive Training der Kinder bringt auch hier große Erfolge. Unsere Jüngsten mischen überall an der Spitze mit, erreichen die Qualifikationen zur Teilnahme an den Deutschen, Europa-und sogar Weltmeisterschaften. Die dem Optimisten entwachsen sind, steigen um in Laser und Europe, in Piraten und 420er und auch hier mit sehr gutem Erfolg.

Jahr 2001;


Im 80. Jahr unseres Bestehens knüpft Jens Dannhus an die Erfolge seines Vaters an und holt mit Jochen Wolfram vom SCC die Deutsche Meisterschaft im 15er Jollenkreuzer in den SCD zurück.
Der SCD zählt im Jubiläumsjahr 293 Mitglieder und 154 Boote.

Anmerkung;

Diese Seite ist noch in der Entwicklung, und wir suchen noch nach weiteren Informationen und Bildmaterial.

Wer sich selber erinnern kann oder im Fundus von Mutter, Vater oder Oma und Opa alte Schriften und Fotos findet, darf sie uns gerne zur Verfügung stellen, damit wir unsere Chronik ständig erweitern und aktualisieren können.

Ein wiederholtes Ansehen dieser Seite lohnt sich also auf jeden Fall.

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