Nach einer kurzen Segelpause ging es Anfang August zur Weltmeisterschaft nach Weymouth und Portland, dem Austragungsort der Segelwettbewerbe während der olympischen Spiele 2012 in London. Dort boten sich den Seglern in der Weymouth and Portland National Sailing Academy (kurz WPNSA) hervorragende Rahmenbedingungen für die mit 205 Booten bisher größte Regatta der noch jungen RS Aero-Klasse. Nach der Vermessung, welche abgesehen von kleineren Beanstandungen problemlos bei Juliane verlief, blieb dem deutschen Team dann noch ein Tag um zu trainieren und das Revier kennen zu lernen.
Da bei den Aero 7 103 Meldungen vorlagen wurden die Teilnehmer in Gruppen aufgeteilt um die ersten drei Tage Qualifikationsläufe und die letzten beiden Tage Finalläufe in der Gold- und Silbergruppe zu segeln.
Am ersten Wettfahrttag ging es durch den Portland Harbour, welcher immerhin eine Größe von fast 9 km2 hat, hinaus in die Weymouth Bay. Dort erwartete die Segler zum Einstieg Wind zwischen 6-8 Knoten. Direkt in der ersten Wettfahrt fuhr Juliane mit einem zweiten Platz ihr bestes Einzelergebnis der Woche ein. In der zweiten Wettfahrt lief es dann nicht nach Plan, sodass sie am ersten Tag auch schon ihr Streichergebnis eingefahren hatte. Insgesamt lag Juliane nach 2 Rennen nun auf Platz 25 und war zweite in der Damenwertung hinter Sarah Cockerill (GBR) auf Platz 20.
Für den nächsten Tag waren drei Wettfahrten geplant. Während beim Rausfahren noch relativ wenig Wind war, frischte der Wind in der Weymouth Bay rasch bis 12-18 Knoten auf, sodass die Teilnehmer schon einen Vorgeschmack auf die nächsten Tage bekamen. Juliane segelte die Plätze 18, 8, 10 und rutschte damit vor auf Platz 15.
Am letzten Qualifikationstag bei durchschnittlich 20 Knoten Wind segelte Juliane statt in der gelben in der blauen Gruppe und damit auch auf dem Outer-Loop- statt auf dem Inner-Loop-Kurs. Dieser Kurs lag ihr deutlich besser, da sich an die letzte Kreuz vor dem Vorwindkurs noch ein Halbwindkurs anschloss und so mehr Zeit blieb um noch einige Plätze bis ins Ziel gut zu machen. Mit den Platzierungen 7, 5, 5 konnte sie sich zum Beginn der Finalläufe bis auf Platz 11 verbessern.
Ab Donnerstag wurde dann in der Gold- und Silbergruppe gesegelt. Sofort merklich war die höhere Leistungsdichte. Ein schlechter Start oder ein verpasster Winddreher wurden direkt bestraft. Ebenso war Julianes erste Wettfahrt nach einer Kenterung schnell gelaufen. Bis das Boot wieder aufgerichtet war, war der Rest des Feldes in weiter Ferne, sodass sie beschloss die Wettfahrt nicht zu Ende zu segeln und bei ähnlichen Windbedingungen wie am Vortag den Start der nächsten Wettfahrt abzuwarten. Die zweite Wettfahrt lief mit einem 18. Platz mittelmäßig, die dritte mit einem 12. dann wieder ganz gut. Durch den DNC rutschte Juliane einige Plätze nach hinten auf den 16. Rang, war aber weiterhin erste in der Damenwertung.
Da für den Finaltag bereits zwei Tage zuvor eine Sturmfront angekündigt war, welche Weymouth gegen späten Vormittag erreichen sollte, wurde der Start kurzerhand von 11.30 Uhr auf 10 Uhr vorverlegt. Doch auch um diese Uhrzeit wehte es schon heftig mit rund 25-28 Knoten durch die Marina, so dass der ein oder andere Segler die stille Hoffnung hatte, dass die letzten 2 Rennen abgesagt werden. Die Wettfahrtleitung entschied sich jedoch aufs Wasser zu gehen, aus Sicherheitsgründen wurde aber im Portland Harbour gesegelt. Bis zum Start hatte der Wind noch weiter zugenommen, sodass viele Segler bei Böen bis 37 Knoten „bloß ins Ziel kommen“ wollten. Die eine oder andere spektakuläre Kenterung war allerdings trotzdem nicht zu vermeiden. Letztendlich wurde bei kaum mehr segelbaren Bedingungen die letzte Wettfahrt dann gestrichen. Mit einem 27. Platz in der letzten Wettfahrt konnte Juliane den ersten Platz in der Damenwertung verteidigen und verbesserte sich noch um 2 Plätze auf den insgesamt 14. Platz unter 103 Startern.