“Eigentlich eine Verpflichtung, Ihr segelt doch mit?” o. k.
Schnell noch die Yardstick-Zahl für unseren Oldtimer (45 Jahre, Schwergewicht,SA spezial 305) geben lassen, Ehefrau überredet (Freund Ludwig war verhindert), alles klar. E-Motor fällt aus, das heißt früh aus dem Hafen staken (wann habe ichdas zuletzt gemacht?) bevor Wind und Welle vor der Dorflohne stehen. Ha, ha, ha.
Vor dem Start Wind annähernd Null.
Und so weit bis zum Startschiff ! Ob wir dort überhaupt und auch noch rechtzeitig ankommen? Aufreibend langsam treibt unser Boot Richtung See – die anderen sind auch nicht schneller, einige stehen auf derStelle. “Trimmübungen” schon vor dem Start, um überhaupt hinzukommen.
Die letzte Strecke muß ich dann doch staken. Andere werfen langsam und leise ihren Motor an oder paddeln, um in die Nähe des Startbootes zu kommen.
“Schlaumeier”rufen: Das entspricht aber nicht Regel 35, wir protestieren Euch raus. Wichtig an diesem Tag? Andere “verhungern” verzweifelt in Sichtweite, einige treiben hilflosüber die Startlinie, ohne Hoffnung nach dort zurück zu kommen.
Ein Hoch auf die Wettfahrtleitung. Bevor an diesem Tag nichts mehr läuft, bevor ein Chaos daraus wird: Flagge L, , haben’s alle realisiert? Startankündigung -Vorbereitungs-Signal, Flagge I, wieder akustische Signale, Startsignal! Alles klar? War das bereits der Start? Zweifel werden sinnvoller Weise von einer Mehrzahl ignoriert. Irgendwie “trotz ohne Wind” setzt sich die Gruppe der Boote an der Startlinie in Bewegung, Richtung Bahnmarke. Also doch! Die anderen (manche vielleicht in “nicht so ganz” korrekter Position) verhalten sich fair, warten ab, fahren hinter den anderen her. Angespannte Mienen, dem “Gegner” nur keine Taktik verraten, Ehrgeiz. Einige”brüllen” sogar “Raum”, obwohl der “Gegner” gar nicht weiß, wie er das ohne Wind und ohne Fahrt machen soll. Regattastress heute, bei dem Wind ???
Wo ist er denn nun, der Wind? Von wo kommt vielleicht etwas? Dreht schon wiederim Kreis? Wenden, obwohl die Anderen immer noch über Backbord segeln?
Wir hatten Glück, bekamen einige wenige Male (etwas)Wind, hatten die Drehungenrichtig “geraten” (mehr war es eigentlich nicht). Unsere schöne alte Lady lief. Und kurz vor dem Ziel hatten einige hinter uns (z. B. Heiner und Jochen) plötzlich richtig Fahrt, mit schäumender Bugwelle. “Packen die uns noch ?” Wir retteten unseren kleinen Vorsprung glücklich über die Ziellinie. Die Wettfahrtleitung zeigte E r b a r m e n , verkürzte die Bahn. War gut so, denn eine halbe Stunde später war der Wind wieder weg.
Die Sieger-Ehrung: mehr als 60 Boote gemeldet, 50 gewertet. Dann wurde vorgelesen: 50., 49., usw. usf., 13. wir immer noch nicht, leichte Anspannung, dann der 3. Platz: Wir, Bärbel und Siegfried ! “Stimmt das auch ?”, fragt Bärbel ungläubig. Hurra undGlückwünsche von allen Seiten. Glück gehabt, denke ich (freue mich “wie ein Kind”,war immerhin unsere erste Regatta für unseren SCD). Bemerkenswert finde ich, dass Phillip Menke vom SCC diese Regatta mit einem Opti gewonnen hat, wie den zweiten Platz durch Tom Oberlies vom SCD im Europe. Hochachtung, Gratulation! Dank an die faireWettfahrtleitung. Es war prima, hat Spass gemacht. Bis zum nächsten Mal!
Meine “Strafe” (ich dachte bisher, Gewinner bekommen etwas geschenkt): “Du mußt als D r i t t e r einen ‘Bericht‘ (wie und was Du willst) schreiben, ist so üblich”, sagen Annette und Christiane. Tja, und d a s h i e r habt Ihr nun davon.
Freundlichst Eure Bärbel und Euer Siegfried Gromm