Warum Sperrholz Sperrholz heißt! Bericht vom 2. SCD Themenabend

Am Samstag, 18. Februar 2023 fand der zweite Themenabend im SCD statt. Jens Dannhus, Bootsbaumeister und Geschäftsführer der Fricke & Dannhus GmbH begeisterte die rund 50 Teilnehmer mit seinem profunden Fachwissen rund um den anspruchsvollen Bootsbau.

Mit einem kurzen Rückblick  in die Firmengeschichte des nunmehr seit 125 Jahren bestehenden Unternehmens zeigte Jens die Entwicklung des traditionsreichen Unternehmens auf. 1920 wurde das erste Schiff durch Georg Fricke gebaut, seit dem haben 2500 Boote, davon 470 15er-Jollenkreuzer,  die Werft verlassen.

Der Bau von neuen Booten ist jedoch in den letzten Jahren stark zurückgegangen, die Werft mit den aktuell 12 Mitarbeitern hat sich zunehmend auf die hochwertige Restauration von Schiffen aus Holz spezialisiert. Kunden aus ganz Deutschland wissen die Qualität, die Kompetenz und die Kreativität der Werft vom Dümmer See zu schätzen.

Bis zum Ende der 70er Jahre wurden die Schiffe vorwiegend aus Vollholz gebaut, dann hielt die formverleimte Bauweise Einzug.

Auf einen aus Holz gefertigten Block, das ist die Positiv-Form des Rumpfes, werden die einzelen Furnierlagen im Kreuzverband aufgebracht und mit speziellen Klebstoffen unter Vakuum verpresst. Der Kreuzverband ist erforderlich, da sich Holz immer quer zum Faserverlauf ausdehnt oder zusammenzieht. Durch diesen Lagenaufbau wird verhindert, dass sich die einzelnen Furnierstreifen ausdehnen oder zusammenziehen können – die Furniere werden gesperrt. So entstand der Begriff Sperrholz.

Jens hat es hervorragend verstanden, den Zuhörern die hohe Kunst des Bootsbaus zu vermitteln und für einen kurzweiligen Abend im SCD gesorgt.

Werner Schäper

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