Baltic 500 2022  – eine echte Herausforderung! Starkwind – toller Speed – Riss im Groß

Dehler OD 30 „Joint Venture“ mit Uwe Barthel und Co-Skipper Sverre Reinke

Am Donnerstag des Himmelfahrtswochenende fiel um 10:00 Uhr der Startschuss zu den 500 nm von Kiel um Læsø, Kopenhagen und zurück. Der Anfang war fast perfekt: bei achterlichem Wind um 20 bis 26 Knoten ging es schnell nach Langeland. Mit A5 und 2 Reffs im Groß konnten wir auch unter Langeland zunächst super fahren. Als uns die ersten Böen mit bis zu 39 Knoten trafen, hat es uns leider, beim Versuch den Spi zu bergen, diesen zerlegt.  Ein früher Dämpfer in diesem Rennen

Die Motivation war kurzfristig etwas eingeknickt, aber was hilfts?? Abschütteln und weiter. Mit ~70 Grad TWA ging es durch den Großen Belt gen Norden. Wie immer, viel Strom auf die Mütze, aber wir haben die Zeit gut zur Regeneration genutzt – immer den hoffentlich schnellen Rückweg im Blick.

Etwas nörlicher, zwischen Samsö und Grena, konnte ich meinen Augen kaum trauen. Der Windmesser zeigte um die 16 Knoten, der Wind fühlte sich fast wie Flaute an, nachdem der Windmesser bisher nur zwischen 20 und 40 Knoten gependelt hatte. Diese “Flaute” hielt aber auch nur 2 Stunden an, bis die gewohnten Böen mit weit über 30 Knoten zurückkehrten.

Auf den letzen Meilen vor dem nördlichsten Punkt bei Læsø bemerkten wir einen kleinen Riss im Groß. Also Patches vorbereitet und unter „Stay Sail“ das Groß runter und repariert. Trotz 30 Knoten Wind verlief die Reparatur ohne große Probleme. 💪 Beim Setzen bemerkten wir jedoch einen 2 m Riss entlang des Achterlieks, der vorher noch nicht da war. Wo kam der her?? In diesem Rennen leider das finale Aus für uns. Ohne Großsegel war an einen Rückweg von Kopenhagen nach Kiel bei 40 Knoten Wind gegenan nicht zu denken.

Schade, aber so ist das nun mal im Segelsport, die Herausforderung liegen im nicht planbaren. Somit drehten wir den Bug am nördlichsten Punkt des Kurses um und machten uns nur unter Stay  Sail auf den 200 nm langen Rückweg nach Kiel.

Es war ein Rennen mit Starkwind, Regenschauern, Kälte, Materialbruch und leider keinem Zieleinlauf. Trotzdem hat es viel Spaß gemacht und wir sind voller Stolz, mit Demut vor den Naturgewalten gesund und unverletzt in Kiel wieder festgemacht zu haben. Gerne wieder!

Sverre Reinke

Anm. d. Red.: Von sieben gemeldeten Dehler 30 OD kamen nur  2 ins Ziel, den ersten Platz belegte der Dehler 30 OD Wertung Oliver Schmidt-Rybandt und Niclas Aretz.

Bildrechte Kassian Jürgens – www.segel-fotos.com

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